Vereinschronik

Am 15. November 1941 mitten in den Wirren des 2. Weltkrieges trafen sich Züchter und Interessenten der Kaninchenzucht im Gasthaus „Schwanen“ zu einer Aussprache, die mit dem Beschluss endete, einen Kaninchenzuchtverein zu gründen. Gründungsmitglieder waren Karl Finkbeiner, Kurt Gagstatter, Ludwig Heppeler, Karl Storz, Johann Storz (Schreinerei), Franz Noll, Eugen Hauser, Gottlieb Faude, Karl Maier (Dürbheim) und Johann Storz („Schwanen“). Als 1.Vorstand wurde Josef Heppeler gewählt, der dieses Amt bis Kriegsende versah. Johann Storz („Schwanen“) erklärte sich bereit, sein Lokal als Vereinslokal zur Verfügung zu stellen. Der Vereinsgründung vorangegangen waren jahrelange züchterische Arbeit und Erfolge, sowie Besuche von Ausstellungen benachbarter Vereine durch einzelne Gründungsmitglieder; so von Karl Storz, der schon seit 1922 als erfolgreicher aktiver Züchter dem Kaninchenzuchtverein Tuttlingen angehörte. Aufgabe und Zielsetzung des jungen Vereins sollte es sein, ihrem gemeinsamen Hobby, der Kaninchenzucht zu frönen und die aus ihrer Naturverbundenheit herrührende biologische Aufgabe, das Kaninchen zu pflegen und im edlen Wettstreit in Form und Farbgebung zu züchten. Darüber hinaus dürfen wir die wirtschaftlichen Aspekte der Kaninchenhaltung in den schweren Kriegsjahren nicht hinten anstellen, galt es doch die jungen Familien der Züchter mit zusätzlichem Fleisch zu versorgen, auch Nebenprodukte wie Wolle und Felle waren sehr gefragt. Der Verein wurde dem Kreisverband Rottweil-Tuttlingen angegliedert und erhielt vom Landesverband Württemberg-Hohenzollern die Namensgebung Z 388. In den noch bis zum Kriegsende 1945 verbleibenden 2 1/2 Jahre konnten noch einige Tischbewertungen durchgeführt werden, bis 1945 alle, so auch unser junger Verein, von der Besatzungsmacht verboten wurde.
Durch die Bemühungen der alten Vorstandschaft wurde der Verein im Herbst 1946 wieder zugelassen und am 11. November im Gasthaus „Traube“ wieder ins Leben gerufen. Vorstand wurde Karl Finkbeiner der bis zu seinem plötzlichen Tode 1966 das Amt als Vorsitzender ausübte. Ihm folgte Raimund Wild bis 1982. Als Anerkennung für sein großes Engagement wurde er zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Die Vereinsführung übernahm nun der jetzige Vorstand Horst Storz.
Während in den harten Nachkriegsjahren die wirtschaftliche Seite stark in den Vordergrund trat, kamen ab 1950 die züchterischen Akzente wieder in den Vordergrund. So konnten wir im Jahre 1953 eine Kreisausstellung des Kreisverbandes Rottweil-Tuttlingen ausrichten, die ein voller Erfolg und für den Verein ein Höhepunkt in seiner Geschichte war. Der Verein, der sich 1950 außer dem Kreisverband Rottweil-Tuttlingen für Rassenkaninchenzucht auch dem Kreisverband Schwarzwald für Rassegeflügelzucht anschloss und seitdem den Namen Kleintierzuchtverein (KLZV) Z 388 trägt, wuchs nun ständig. Die Lokalschauen wurden von Jahr zu Jahr größer und die Vielzahl der Rassen stieg bis auf 35 an, Kreis- Landes- und Bundesschauen wurden nun regelmäßig beschickt selbst an grenzüberschreitenden Schauen. So nahmen wir zweimal in Frankreich teil. Im Jahre 1966 konnte der Verein mit vielen auswärtigen Züchterfreunden und im Verband mit dem heimischen Verein sein 25-jähriges Vereinsjubiläum feiern und mit einem großen Programm im „Schwanensaal“ festlich begehen. Im Jahre 1974 wurde vom Verein die vom Landesverband herausgegebene Vereinssatzung übernommen und der Verein in das Vereinsregister beim Amtsgericht Tuttlingen eingetragen. Der Verein führt nun den Namen Kleintierzuchtverein Z 388 Rietheim-Weilheim e.V.
Am 13.02.1979 wurde von unseren Züchterfrauen eine Frauengruppe gegründet, die 9 Mitglieder zählte. Ziel unserer Züchterfrauen war und ist die Verwertung von Fellen zu wertvollen Gegenständen wie Jacken, Mäntel, Kissen, Plüschtiere und ähnliches. An Lokal- und Kreisausstellungen wurde die Arbeit unserer Frauengruppe bestens bewertet und bestaunt. 1. Vorsitzende war Waltraud Schoth, Nachfolgerin wurde Resi Storz, die heute noch das Amt inne hat.
1977 konnte der Kauf eines 36 ar großen Grundstücks in der Nähe des Rietheimer Schlosses mit Freiherr von Clausbruch, nach einem Tausch mit einem gemeindeeigenen Grundstück, getätigt werden. Die eine Hälfte des Grundstückes wurde vom Verein in vielen Stunden freiwilliger Arbeit als öffentlicher Kinderspielplatz angelegt und konnte 1978 feierlich eingeweiht werden. Vom Land Baden-Württemberg wurde diese selbstlose Bürgeraktion mit Dank und Anerkennung und einer Urkunde ausgezeichnet. Aus dem 2.Teil des Grundstückes konnten wir in viel Eigenarbeit 1979 – 1980 ein Vereinsheim erbauen, das seiner Bestimmung übergeben werden konnte. Es soll eine Stätte der Besinnung und des gesellschaftlichen Mittelpunktes im Leben des Vereins sein. In unserer Zeit der fortlaufenden Rationalisierung und Arbeitszeitverkürzung soll unser Verein mit seinen Außenanlagen von hohem Freizeitwert, für unsere Mitglieder eine Stätte der Begegnung und Erholung sein. 1981 konnte der Verein mit einer schönen Lokalausstellung und einem großen Festabend mit bekannten Künstlern sein 40-jähriges Vereinsjubiläum feiern.
Im Jahre 1982 wurde das Gründungsmitglied Karl Storz mit dem Ehrentitel „Altmeister der Kaninchenzucht“ vom Landesverband ausgezeichnet.
Der Kleintierzuchtverein Z 388 Rietheim-Weilheim e.V. ist im Laufe der Jahre auf über 100 Mitglieder angewachsen und ist eines der stärksten und erfolgreichsten Vereine im Kreisverband Rottweil-Tuttlingen der Rassekaninchenzüchter und hat seinen festen Platz im Rahmen der einheimischen Vereine in der Gemeinde Rietheim-Weilheim eingenommen.

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